Der Bassist Eric Peter

Die Schweiz hat viele Jazzgrössen hervorgebracht. Obwohl wir eigentlich weit von Amerika, der Wiege des Jazz, entfernt sind, ist die Begeisterung und die Liebe zum Jazz in unserem kleinen Land beachtenswert. Der Reichtum und die cosmopolitische Freude an anderen Kulturen haben sicher viel dazu beigetragen. Immerhin gab es hier schon sehr früh Jazzschulen und Musiker, die vom Jazz leben konnten.

Ueber eine dieser faszinierenden Persönlichkeiten ist nun ein schönes Buch entstanden, das den Lebensweg eines Jazzmusikers mit all seinen Höhen und Tiefen feinfühlig und lebendig erzählt. Das Leben des Jazzbassisten Erich Peter, der schon in jungen Jahren zur professionellen Elite des europäischen Jazz gehörte und in seinem Leben mit vielen herausragenden Protagonisten spielte, interessant geschrieben vom Jazzliebhaber und Kenner Bruno Rub.

Eric Peter

Dem Autor gelingt ein Porträt eines Menschen in einer Vielschichtigkeit, die viele Aspekte dieses aussergewöhnlichen Lebens beleuchten. Die Suche dieses Musikers nach seiner eigenen Ausdrucksweise in einer Zeit, die völlig vom amerikanischen Jazz  dominiert war und seine beachtenswerte Arbeit mit vielen Grössen dieser Aera. Aber auch die Arbeit als Lehrer an der Jazzschule Bern, wo ich als Schüler die Ehre hatte, Eric Peter kennenzulernen. Ich war sehr beeindruckt von diesem weitgereisten Menschen, der mit einem absolut perfekten Time die wunderschönsten Basslinien spielte. Leider war ich als Bassist zu jener Zeit viel zu wenig weit, um auch nur annähernd zu begreifen, welchem Zauberer ich da gegenüberstand. Zudem hatte Eric eine auch im Buch treffend beschriebene Seite, die stark an einen sehr zerstreuten Professor erinnerte. Erst viel später, an einem Abend im legendären Jaylins Club, gingen mir die Ohren richtig auf und ich entdeckte das meisterhafte Spiel von Eric Peter und seine stete Bereitschaft, der Musik mit jeder Note zu dienen.

Das Buch berührt auch die menschlichen Seiten dieser harten Musikerexistenz. Den Preis, den diese vielen Reisen und der ewige Existenzkampf mit den Jahren fordert. Die Schattenseiten, wenn das Bühnenlicht längst erloschen ist und die Einsamkeit der letzte Begleiter ist.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der die Musik liebt. Nicht nur die Musik der grossen Bühnen, des Glamours, des Applauses und der grossen Namen. Sondern die Musik, die hier, in unserem Land, gleich um die Ecke, gespielt wird. Von Musikern, die hier wohnen, leben und hier mit Herzblut ihre Musik spielen.

Das Buch ist für 39.80 Fr erhältlich  im rührigen Jazztime Verlag : www.jazztime.ch oder direkt beim interessanten Verlag www.hierundjetzt.ch Das Buch enthält eine umfangreiche CD mit Musik mit dem Bassisten Eric Peter

Viel Spass und bis gleich……

Giorgio Pianzola, Kontrabassbauer

© G. Pianzola, Bern 3/2011

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