Der Schrecken ist gross, der Schaden noch grösser, der geliebte Kontrabass liegt zerstört und in zersplitterten Teilen darnieder, wenn man bloss die Zeit zurückdrehen könnte. Doch da hilft alles Wehklagen nicht, der Unfall ist passiert. Bloss, wie weiter jetzt ?
Ohne Versicherung wird eine Reparatur sehr kostspielig. Ist aber eine Versicherung vorhanden, sollte man als Erstes seinen Geigenbauer kontaktieren und mit ihm das weitere Vorgehen diskutieren. Lohnt sich eine Reparatur oder sollte man doch einen Neukauf in Betracht ziehen ? Ein gute Beratung ist hier wichtig.
Auch eine präzise Einschätzung des Schadens und eine fachmännische Offerte sind ein Garant für eine schnelle Abwicklung des Schadenfalls und damit auch eine speditive Reparatur. Und somit auch die beruhigende Sicherheit, so schnell wie möglich wieder mit dem geliebten Kameraden auf der Bühne zu stehen.
Leider wissen viele Musiker nicht um die Möglichkeit, ihr geliebtes Instrument zu versichern. Deswegen habe ich einige Versicherungen angerufen und mir einige Offerten erstellen lassen. Die Unterschiede in den Prämien sind gewaltig. Zwar bieten die meisten Versicherungen diese sogenannten „Wertsachenversicherungen“ an. Doch vielfach nur im Paket mit einer Hausratversicherung. Alle Anbieter waren bei ihren Auskünften sehr vorsichtig. Von den kontaktierten Anbieter ( Mobiliar, Zürich, Helvetia, Basler, Allianz und Vaudoise wollten ausnahmslos alle meine persönlichen Daten wissen, bevor sie zu einer Auskunft bereit waren. Herr Schwarz von der Helvetia riet mir denn auch, immer zuerst eine Offerte bei meiner „Haus Versicherung“ zu erfragen, da Versicherungen allgemein Vertrauenssache sei.
Der Vorteil der Wertsachenversicherung liegt in der Kostendeckung der Reparaturen durch Schäden die unterwegs entstanden sind. Dabei sollte man sich fragen, ob man nur in der Schweiz, in Europa, oder in der ganzen Welt versichert sein will. Auch die Punkte, die nicht versichert sind, sollte man genau studieren. Bei jedem Schadenfall muss man mit einem Selbstbehalt rechnen. Auch eine Bestätigung über den Wert oder eine Rechnung brauchte es, um eine Versicherung abschliessen zu können. Zudem sollte man auf die Höhe der Prämien achten. Die schwanken je nach Versicherung zwischen 0.84 % bei der Mobiliar bis zu 9% bei der Vaudoise. Hier weise ich aber ausdrücklich darauf hin, das ich schon bei der Mobiliar versichert bin und wohl deswegen ein solche niedrige Prämie in der Offerte erhalten habe. Sprechen Sie also unbedingt mit Ihrem Mann oder Ihrer Frau des Vertrauens, mit Ihrer Versicherung.
Ich habe der Einfachheit halber ein kleine Checkliste erstellt, die bei dem Vergleich der Offerten nützlich sein kann:
1) Wie hoch soll der Kontrabass versichert werden? Beschaffen Sie eine Wertbestätigung ( gegen Gebühr beim Geigenbauer ) oder zeigen Sie der Versicherung eine Rechnung des Kontrabasses.
2) Wie hoch ist die Jahresprämie ? ( ca 1 % vom Wert des Kontrabasses ist ein gutes Angebot )
3) Wie hoch ist der Selbstbehalt ? ( ein Fixpreis von ca 200.- Fr ist besser als ein Fixpreis von 10% )
4) Wo gilt die Versicherung ( Europaweit ist wohl für Jeden genügend, ausser er arbeitet als Profimusiker weltweit )
5) Informieren Sie die Versicherung, ob Sie Musik als Hobby oder als Beruf ausüben. Das ist wichtig.
6) Lesen Sie die Police genau durch und informieren Sie sich über die Leistungen und die Ausschlüsse.
In diesem Sinne, viel Spass und bis gleich wieder mal hier auf meinem Kontrabassblog
Giorgio Pianzola, Kontrabassbauer
P.S. Herzlichen Dank an alle freundlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der genannten Versicherungen, die mit viel Geduld und Nachsicht meine bohrenden Fragen beantwortet haben.
P.P.S. Ich empfehle mich für alle Reparaturen, Umbauten und Neubauten
© Copyright Text und alle Fotos G.Pianzola Bern 2018. Die abgebildeten Logos der Versicherungen sind eingetragene Warenzeichen der jeweiligen Firmen und sind hier nur zur Illustration wiedergegeben.