Dieses Jahr feiere ich ein ganz besonderes Jubiläum : 30 Jahre Pianzola Kontrabass Paradies.
1984 eröffnete ich im Hinterzimmer einer Altbauwohnung meine Werkstatt für Kontrabass und hatte praktisch aus dem Stand heraus viele Reparaturaufträge. Ich arbeitete gerne und viel und machte mir mit meiner Art, Kontrabässe einzustellen, schnell einen Namen unter den Bassisten. Die Bespielbarkeit und den Sound eines Basses zu optimieren, macht mir noch bis heute, nach 30 Jahren täglicher Arbeit, grossen Spass. Und es verwundert mich nicht, doch freut es mich immer wieder, wenn Bassisten nach der erfolgten Ueberarbeitung ihres Basses staunen über den Ton und die Leichtigkeit, mit der sich ihr Bass nun spielen lässt.
In all den Jahren habe ich aber nicht nur Kontrabässe überarbeitet. Ich habe auch einige schöne Instrumente gebaut. Viele Upright Bässe, die damals noch zaghaft benutzt wurden und von denen es nur Wenige gab. Oder einige Kontrabässe, von denen mir vorallem eine Kopie eines Gasparo da Salo Basses gut in Erinnerung geblieben ist. Aber auch einige ausgefallene Sachen wie das Bassocello von Martin Schütz, eine gewagte, aber gelungene Verschmelzung eines Cellos und eines Kontrabasses. Auf dem Bild rechts halte ich den Zargenkranz dieses Instrumentes hoch. Ich lebte damals noch in der Werkstatt und arbeitete manchmal auch noch Nachts an diesem schönen Teil.
Neben der Reparatur, der Einstellung, dem Handel und der intensiven Beratung restaurierte ich auch noch viele alte Kontrabässe. Der Fledermausbass ist mir immer ein gutes Beispiel. Die Zeitvorgabe war mehr als knapp, der Bass war in einem schlechten Zustande. Ich zerlegte ihn vorsichtig in Einzelteile und baute in komplett neu auf. Leider hatte das Instrument einige völlig unsachgemässe Reparaturen. Folgen von Pfuscher, die ohne Fachwissen mehr zerstört als repariert hatten. Doch auch diese Schandflecke liessen sich restaurieren und pünktlich zum grossen Konzert zu Ehren des Vorbesitzers und Kontrabassvirtuosen Lajos Montag erwachte der Fledermausbass in neuem Glanz und strahlendem Ton und begeisterte Musiker wie Zuhörer mit seiner schönen Stimme. Ein einzigartiges Vergnügen und eine grosse Befriedigung für mich als Restaurator und Bassist.
Nach all diesen Jahren der Arbeit mit Kontrabässen möchte ich mich bei meinen Kunden bedanken. Ohne Euch wäre das alles gar nicht möglich gewesen. Das ganze Jahr 2014 hindurch biete ich deswegen spezielle Aktionen und Angebote an. Alle werden in irgendeiner Form mit der Zahl 30 zu tun haben. 30 als Symbol für die 30 Jahre Pianzola Kontrabass Paradies. Ueber Mailing, Newsletter, auf diesem Blog und auf meiner Homepage www.kontrabass.ch werde ich über die jeweiligen Aktionen informieren und Euch alle auf dem Laufenden halten.
Mein Dank nach 30 Jahren geht auch an einige wichtige Personen im Hintergrund: Martin Gerber für seine Hilfe mit der Fremdsprache HTML, André Pousaz für seine Hilfe mit der Newsletter, Reggie Johnson für seine untrügliche Meinung und seinen Humor, aber auch an viele Lieferanten und Freunde wie Rudi Wilfer, Roland Wilfer, Roland Schuster, Marcus Oeschger, Jonas Lohse, Chi Yang, Jane Despiau, Bernd und Michael Dölling, Wolfgang Dimbath, Rick und Paul, und viele andere mehr aber ganz besonders auch an meine Eltern Charles und Greti und meine Geschwister Francis, Gabi und Anton, meine Neffen Manuel, Mariléne und Daniel. Euch und all meinen Lesern, besten Dank aus einer kleinen, gemütlichen Werkstatt.
In diesem Sinne, bis gleich wieder mal hier auf meine Blog
Euer Giorgio Pianzola, Kontrabassbauer
© Copyright Text und alle Fotos G. Pianzola Bern 1984, 1992,2014